Von 24. – 26. Mai 2023 fanden im Stift Seitenstetten die 8. PRAEVENIRE Gesundheitstage statt. Mona Dür war eingeladen gemeinsam mit verschiedenen Expert:innen über die Zukunft des Gesundheitswesens zu diskutieren und neue Impulse und Ansätze zum Thema digitale Versorgung und deren Erstattung zu geben. 

Foto: Welldone/APA-Fotoservice/Juhasz 

Die Rolle Österreichs bei der Entwicklung des Europäischen Gesundheitsdatenraumes 

Um eine datenschutzkonforme Lösung für die Nutzung von Primär- und Sekundärdaten zu ermöglichen, bedarf es einer entsprechenden Strategie und einer Zusammenarbeit aller zentralen Stakeholder. Mit der Initiative zu einem Europäischen Raum für Gesundheitsdaten (EHDS) sollen EU-weite Grundlagen mit drei Hauptzielen geschaffen werden: Stärkung der Kontrolle über Gesundheitsdaten, Verbesserung der medizinischen Versorgung, Forschung, Innovation und Politikgestaltung, sicherer und effizienter Austausch sowie Einhaltung von Datenschutzbestimmungen und ethischen Grundsätzen.  

Österreich befindet sich bereits auf einem guten Weg und verfügt über die notwendigen Strukturen, muss jedoch die Entwicklungen des EHDS konsequent verfolgen. Im Vergleich zum rein wirtschaftlichen Ansatz der USA setzt Österreich darauf, dass sowohl die Gesellschaft als auch die versicherten Personen von den Daten profitieren sollen, indem diese pseudonymisiert als „Data Commons“ der Wirtschaft und der Industrie zur Verfügung gestellt werden. Der Aufbau eines österreichische Gesundheitsdatenraums (AHDS), einer e-Health-Roadmap sowie die Erstellung einer Patientenkurzakte wären hierfür von zentraler Bedeutung. Das „Silodenken“ sollte überwunden werden, und so eine Vernetzung und Vergleichbarkeit von Daten ermöglicht werden. Um eine Kontrolle der Datennutzung zu ermöglichen, sollte eine Koordinationsstelle eingerichtet werden. Von Anfang an sollte die Bevölkerung eingebunden werden.

(APA-OTS, 2023)

ELGA hat enorme unausgeschöpfte Potenziale

ELGA funktioniert, doch die Nutzung muss ausgebaut werden und die Daten in ELGA erweitert werden. Die frühzeitige Einbindung der Ärzteschaft in die Weiterentwicklung, eine ausreichende Finanzierung und die Anwenderfreundlichkeit der Benutzeroberflächen sollten hierbei berücksichtigt werden. Trotz der Bedeutung der Datensicherheit sollte die Gesamtverfügbarkeit aller Patientendaten in ELGA forciert werden, um beispielsweise Fehlmedikationen zu vermeiden.  

Mona Dür betont die Bedeutung der Befüllung von ELGA auch für andere Gesundheitsberufe. „Zudem sollte ELGA so konzipiert werden, dass anhand Künstlicher Intelligenz (KI) die smarte Darstellung von Gesundheitsdaten möglich ist“ verdeutlicht Mona Dür. Die Zusammenführung von Bilddaten und Ambulanzbefunden soll den Patientenalltag massiv erleichtern. 

Funktionieren kann dies nur, wenn „Menschen für eine digitale Gesundheitsversorgung begeistert“ werden können.

(Mona Dür)